Wir haben mit dem frischgebackenen Landesmeister im Halbmarathon und 12-maligen Sieger (in Folge) des Eiderlaufs ein Interview geführt…
Thomas: Hallo Pascal, erstmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst uns ein paar Fragen zu beantworten.
Pascal: Hallo Thomas, sehr gerne.
Thomas: 12 Eiderlaufsiege in Folge, eine wirklich beeindruckende Bilanz. Was hat Dich dazu bewogen auch dieses Jahr wieder an den Start zu gehen?
Pascal: Als ich 2003 zum ersten Mal den Eiderlauf gewonnen habe, hätte ich nie damit gerechnet, dass ich so lange dem Laufsport überhaupt ausüben werde, ganz zu schweigen davon, diesen 12-mal nacheinander zu gewinnen. Mich treibt die Frage an, wie lange man diese Siegesserie noch halten kann. Denn eines ist sicher, eines Tages wird jemand kommen und mich schlagen, aber das wird hoffentlich erst 2019 sein, denn die 15 möchte ich 2018 (dann als M35) noch voll machen.
Thomas: Hast Du Dir für dieses Jahr in Büdelsdorf etwas Besonderes vorgenommen, vielleicht Deine persönliche Bestzeit (35:55 Minuten) aus dem letzten Jahr in Angriff zu nehmen?
Pascal: Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir dieses Jahr das erste Mal eine richtige Laufpause von mehr als 7 Tagen selbst verschrieben. Ich habe nächstes Jahr wieder viel vor und da kann man nicht das ganze Jahr über in Top Form sein. Wenn dennoch eine gute Zeit dabei raus kommt, werde ich die letzten Meter nicht gehen, versprochen. (lacht)
Thomas: Wie würdest Du die Eiderlauf Strecke beschreiben? Ist sie auch für Anfänger geeignet?
Pascal: Einem Laufanfänger würde ich zum Einstieg die kurze Strecke über 5,6 km empfehlen. Die 11,1 Km Strecke kann man dann im nächsten Jahr laufen und sich ein volles Jahr darauf vorbereiten. Die Strecke ist sehr schön und geht bekanntlich direkt an der Eider entlang und führt nach einem kurzen knackigen Anstieg in Borgstedt wieder zurück. Das Schöne für mich hierbei ist, dass mir auf dem Rückweg immer noch einige Läufer entgegenkommen, die mich anfeuern. Das freut mich sehr und motiviert natürlich auch. Ich kann nur jedem raten: einfach anmelden und bei diesem schönen Lauferlebnis dabei sein.
Thomas: Du trainierst Dich ja bekanntermaßen selber. Woher nimmst Du die Ideen für Deine Trainingspläne?
Pascal: Ich probiere gerne Neues aus, denn ich denke die „alten Weisheiten“ funktionieren mit einer 39 Stunden Arbeitswoche nicht bei jedem. Es macht mir einfach Spaß z.B. in den Hüttner Bergen eine richtig anstrengende Strecke zu trainieren. Das Wichtigste danach ist dann aber die Erholung. Nur so entfaltet das Training die volle Wirkung. Natürlich informiert man sich auch mal bei anderen Läufern, aber immer nur über einzelne Einheiten. Das Gesamtkonzept ist mir jedoch bei vielen zu anspruchsvoll und enthält für mich meist zu wenig Erholung. Aber auch Natalie hat sehr oft gute Einfälle für interessante „Longruns“, die wir dann gemeinsam „belaufen“.
Thomas: Auf Deiner Homepage (http://www.pascaldethlefs.de) kann man nachlesen, dass Du großen Wert auf gesunde Ernährung legst. Gibt es auch mal Momente wo Du Dir etwas Fast Food gönnst?
Pascal: Früher hätte ich die Frage mit „ja“ beantwortet. Heute mit „nein“! Viele setzen mit einem Wettkampf oder einer harten Trainingseinheit einen guten Reiz, machen dieses mit ihrer Ernährung aber gleich wieder kaputt. Ich weiß deshalb nicht, wer da wem was gönnt. Wenn ein Cheeseburger 3 Monate in einer Jackentasche vergessen wird und dann noch genauso aussieht wie im ersten Tag, ist mir dieses suspekt. Heute gönne ich mir doch lieber einen Löffel Mandelmus mehr oder nehme einen Nachschlag von unserem leckeren Wettkampfessen.
Thomas Sachse: Für Den diesjährigen Eiderlauf haben wir Dir die Startnummer 13 reserviert. Bist Du abergläubisch?
Pascal: Abergläubisch nicht, aber ich verlasse mich, wenn es darauf ankommen soll gerne auf Routine, die sich bewährt hat wie z.B. mein Power-Frühstück vor jedem meiner Wettkämpfe. Es kommt bei einem Wettkampf nicht nur auf das harte Training vorher an. Wenn man an dem entscheidenden Tag durch ein unbekanntes Frühstück im Hotel ein Experiment wagt, welches einem später Magenschmerzen verursacht und somit das ganze Training der letzten Wochen in kurzer Zeit vernichtet, dann glaube ich, dass man als Läufer verstehen kann, warum ich dieses Risiko nicht eingehen möchte.
Thomas: Vielen Dank für das Interview Pascal und für den 16.10. wünschen wir Dir viel Erfolg!
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